Aarbote Bad Schwalbach 26.01.2015
Was im vergangenen Jahr in Gießen die Wieseckaue war, soll 2018 in Bad Schwalbach der Kurpark werden. Welche Erfahrungen sich zwischen den Gastgeberstädten von Landesgartenschauen weitergeben lassen, vermittelte nun Gießens Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich (Grüne) im Bad Schwalbacher Kurhaus, zuvor hatte sie erneut die Stadt besichtigt.
Auf Einladung der Bad Schwalbacher Grünen sprach Weigel-Greilich vor rund 40 Zuhörern und dies mit einem positiven Grundtenor: „Landesgartenschauen sind extrem nachhaltige Projekte.“ Ihr Vortrag reichte weit über die eigentlichen Veranstaltungstage hinaus. „Motoren für die Stadtentwicklung“ könnten Gartenschauen sein, von den Grünflächen bis zum Verkehr ging sie auf verschiedene Teilgebiete ein.
Die Bürgermeisterin stellte zahlreiche dauerhafte Maßnahmen aus Gießen vor. Ein Skate-Park ist dort aus der Landesgartenschau hervorgegangen, ebenso wie Gärten oder eine dritte Brücke über die Lahn. Die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes sei mit sechs Millionen Euro Kosten das teuerste Begleitprojekt gewesen, nachdem das Vorhaben über Jahrzehnte in der Diskussion gestanden habe.
Laut Weigel-Greilichs Angaben wurden für die Landesgartenschau in der Schutzschirm-Kommune Gießen 19,1 Millionen Euro investiert. Die Durchführung habe noch einmal acht Millionen Euro gekostet bei einem eingeplanten städtischen Zuschussbedarf von 2,6 Millionen Euro. In Rheinland-Pfalz ließen sich Gartenschauen sicherer finanzieren, meinte die Politikerin – eine Sichtweise, der sich Michael Falk als Geschäftsführer der Bad Schwalbacher Landesgartenschau GmbH anschloss.
Dass sich der finanzielle Einsatz dennoch lohne, betonte Weigel-Greilich mehrfach: „Das ist auch eine Marketingmaßnahme.“ Dass „das Label Landesgartenschau auch Türen öffnet“, wenn es um Förderungen gehe, erklärte Peter Neugebauer von den Grünen. Falk fand, dass sich Bad Schwalbach auch darüber Gedanken machen müsse, wie es sich positionieren und präsentieren wolle.
Etliche praktische Dinge kamen ebenso zur Sprache. „Lieber wenige Projekte, dafür mehr Qualität“, empfahl Gerda Weigel-Greilich. Sie befasste sich etwa mit dem Bühnenprogramm, für die Einwohner könne die Landesgartenschau ein „schönes, geruhsames und angenehmes Fest“ sein. Weiterhin regte sie an, wie in Gießen ein Förderprogramm für Fassaden und Vorgärten aufzulegen mit bis zu 5000 Euro Unterstützung für Privatleute: „Das könnte sich auch für Bad Schwalbach lohnen.“
Ortsdurchfahrt verbessern
Im Hinblick auf die eigene Stadt erinnerte Peter Neugebauer von den Bad Schwalbacher Grünen auf die erhofften Verbesserungen in der Ortsdurchfahrt. Einen wichtigen Schritt hat Bad Schwalbach schon mit der Gründung eines Fördervereins geschafft, denn der sei hilfreich gewesen, als „der Gegenwind sehr groß war“ in Zeiten von Wahlkämpfen und Bürgerentscheid, so die Bürgermeisterin Weigel-Greilich. Den offiziellen Bürgerbeirat hat die Kurstadt Gießen gar voraus.